Gratis-Energiecheck für Tafelkunden
Bad Münder. „Und dann wurde es plötzlich dunkel“: Die Versorgung von Haushalten mit Energie ist Grundvoraussetzung für ein menschenwürdiges Leben. Teils drastisch gestiegene Kosten führen dazu, dass immer mehr Menschen mit niedrigem Einkommen ihre Strom- und Gasrechnung nur schwer bezahlen können. Besonders hart treffen diese Preissteigerungen Menschen, die Sozialleistungen beziehen, sowie Geringverdiener. „Das hören wir sehr oft, dass unsere Kunden über die steigenden Energiekosten klagen und sich keinen Rat mehr wissen“, berichtet Dieter Hainer, der Chef der Münderschen Tafel. Ein „Energiesparcheck“ soll Abhilfe bringen. Die beiden Energieberater Alwin Bokelmann und Thomas Kuper informierten die Nutzer der Tafel jetzt darüber, wie ein „Energiecheck“ abläuft. „Wer Interesse hat, mit dem vereinbaren wir einen Termin, zu dem wir dann in den Haushalt kommen. Vor Ort machen wir eine Geräteschau und messen alles durch“, erklärt Thomas Kuper. Vor allem Kühlgeräte haben die Berater dabei im Visier. „Die meisten sind nicht richtig eingestellt. Drei oder vier Grad sind viel zu kalt, denn je Grad kann man sechs Prozent Strom sparen“, weiß der Fachmann. Oft sei der Kühlschrank aber auch einfach nur falsch positioniert. „Neben einem Herd oder einer anderen Wärmequelle treibt das die Kosten ziemlich sicher in die Höhe.“ Auch auf die Suche nach „Geräten im Scheinaus“ machen sich die Energiesparer bei ihren Besuchen. „Im Standby-Betrieb etwa werden mitunter bis zu 40 Watt verbraucht, das wollen wir den Nutzern aufzeigen.“ Ziel der Aktion, die unter dem Dach der Hamelner Impuls GmbH durchgeführt wird, ist es, bis zum Jahresende 450 Haushalte in Sachen Energieeinsparungen beraten zu haben. Dann kann die Aktion auch über 2015 hinaus weitergeführt werden. „Wir wollen die Energiewende im Landkreis Hameln-Pyrmont vorantreiben“, so Kuper. Gefördert wird die Gratis-Beratung durch das Bundesumweltministerium. Das zahlt bis zu 150 Euro als Zuschuss für die Anschaffung neuer Kühlgeräte der Effizienzklasse A A A. Zudem ermöglicht das Job-Center bei der Anschaffung energiesparender Geräte, Differenzbeträge in kleinen Raten abzuzahlen. Ob Heißwasserberatung, vermutete Stromfresser im Haushalt oder energiesparende Kühlgeräte, das Interesse der Tafelkunden an der Aktion, die der Tafel-Vorstand zwei Wochen lang per Flyer und Informationen angekündigt hatte, war nach Kupers Einschätzung „durchaus zufriedenstellend“. „Wir denken, dass wir das auf jeden Fall wiederholen werden“, ist sich auch Dieter Hainer sicher. Ob gar eine Kooperation mit örtlichen Fachbetrieben in Sachen „Energiecheck“ zustande kommt, ist allerdings noch offen. Von Christoph Huppert