Sie machen Flüchtlinge mobil

Fahrradwerkstatt an der münderschen Tafel läuft gut an / Spende für Ersatzteile

Bad Münder. Und wieder ein Stück weiter: Die Fahrradwerkstatt unter dem Dach der münderschen Tafel hat ihre Arbeit aufgenommen und bietet nun – gut ausgestattet – die Möglichkeit, gespendete Fahrräder für Flüchtlinge zu reparieren. Gestern stellte Dieter Stradtmann, Koordinator der Werkstatt, Vertretern der IGBCE in Bad Münder die Einrichtung vor. Der Grund für die Einladung: Das Wilhelm-Gefeller-Bildungszentrum der IGBCE und die Ortsgruppe Bad Münder spenden den Erlös der Steinhof-Veranstaltung zum 1. Mai, 1025 Euro, für das Projekt Fahrradwerkstatt. Von dessen Ansatz sind die Gewerkschaftsvertreter wie auch das Tafel-Team überzeugt. Flüchtlinge sollen gegen eine geringe Kostenbeteiligung zur Verbesserung ihrer Mobilität Fahrräder erhalten können. Keine neuen Räder frisch aus dem Laden, sondern Fahrräder, die Münderaner nicht mehr benötigen und die sie zur Verfügung stellen. Die gebrauchten Räder werden in der Werkstatt aufgearbeitet und verkehrssicher gemacht – von Münderanern, die sich ehrenamtlich in der Fahrradwerkstatt engagieren, aber auch von Flüchtlingen, die sich selbst einbringen und ihre Zeit sinnvoll verbringen wollen. Ein Nebenaspekt, aber nicht unwichtig: In der gemeinsamen Beschäftigung mit den Rädern lernen ehrenamtlich Tätige und Flüchtlinge sich besser kennen, Sprachkenntnisse können verbessert werden. „Da sind einige mit zwei rechten Händen dabei, die sehr viel technisches Geschick haben und sich einbringen“, sagt Stradtmann. Die Spende der IGBCE soll zur Anschaffung benötigter Ersatzteile verwendet werden. „Für die Ortsgruppe ist die Unterstützung der Flüchtlingsarbeit vor Ort keine Eintagsfliege“, machte Hans-Georg Diekmann, Vorsitzender der Ortsgruppe, deutlich. Dörte Apelt, Dozentin im Bildungszentrum, erinnerte an die Schwimmkurse für Flüchtlinge, die seit geraumer Zeit am Deisterhang angeboten werden. Dieter Hainer von der Tafel berichtete über das Engagement der Einrichtung in der Flüchtlingsarbeit. Dass das auch weit über die Grenzen der Stadt hinaus wahrgenommen werde, bestätigte Hermann Wessling. So werde das mündersche Beispiel in Kürze auch Thema eines Seminars der Agrarsozialen Gesellschaft Göttingen. Von Jens Rathmann